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Bangkok Einst und Jetzt
VORWORT
Das Stereoskop wurde im 19. Jahrhundert erfunden, um Fotografien Perspektive zu verleihen. Zwei identische Fotos, die aus einem leicht unterschiedlichen Winkel aufgenommen und dann im Stereoskop nebeneinander gezeigt wurden, gaben dem Betrachter den Eindruck eines dreidimensionalen Bildes.

Auch in diesem Buch wurde eine stereoskopische Perspektive gewählt. Nebeneinanderstehende Fotos, eines zu Anfang, das andere am Ende des 20. Jahrhunderts aufgenommen, belegen eindrucksvoll die dynamischen Veränderungen - und die Kontinuitäten - in der Entwicklung Bangkoks.

Die meisten der Fotografien stammen aus dem Nationalarchiv. Leider finden sich auf ihrer Rückseite meist nur kurze Bleistiftnotizen über Gegenstand and Entstehungsort, selten ein Datum. Für den Verfasser erwies sich der Versuch, den Entstehungsort herauszufinden, um eine passende Aufnahme von heute zu machen, oftmals als Detektivspiel, das ihn für Stunden in das Labyrinth von Bangkoks Straßen and Gassen entführte. Häufig war der Lohn die Entdeckung eines Viertels, von dessen Existenz er gar nichts gewusst hatte, oder die Gelegenheit Thais zu treffen, die von seiner Suche fasziniert waren and sich ihm anschlossen. Mehr als einmal wurden Stunden des Schwitzens mit einem triumphierenden "Aha!" belohnt, wenn ein obskures Foto sich als lebendiges Abbild der Vergangenheit herausstellte. So traurig es auch ist, viele Fotos konnten nicht identifiziert werden and müssen so ungezeigt bleiben, bis irgendwann einmal ein zufälliger Spaziergang durch ein neues Gebiet die Erinnerung zurückholt.

Ein weiteres wichtiges Element des Buches sind die Auszüge aus der Bangkok Times der Jahre 1900 and 1901. An einem geruhsamen Nachmittag 1979 stolperte ich in der Bibliothek der Siam-Gesellschaft über etliche Bande - inzwischen sind sie wahrscheinlich zu Staub zerfallen -, die mich durch das faszinierten, was sie über damals and über uns heute zu sagen hatten. Ich habe schließlich jede Seite der Ausgaben dieser beiden Jahre durchforstet, die spannendsten Meldungen ausgewählt and sie auf einer klapprigen Schreibmaschine abgetippt, um sie alle zwei Wochen unter den Titel "1900" und "1901" den Lesern der Bangkok Post zu präsentieren. Da ich jedoch der Meinung war, dass die Berichte and Briefe einen dauerhafteren Platz verdienten als die Zeitung, hielt ich sie 20 Jahre lang gehortet, bis mir die Idee für dieses Buch kam. Für mich ergänzen sie auf pointierte Art die Fotos and geben den geschichtlichen Ereignissen um die Jahrhundertwende eine Anschaulichkeit, wie man sie selten findet.

Dieses Buch erhebt keinen Anspruch darauf, eine vollständige Geschichte Bangkoks zu sein. In dem umfangreichen Material, das überlebt hat, gibt es einen frappanten Kontrast. Wahrend die thailändischen Geschichten and Fotos hauptsächlich Menschen beschreiben, sind die Ausländer vor allem von den Örtlichkeiten and den Dingen um sie herum fasziniert gewesen. Entsprechend spiegelt dieses Buch europäische Wahrnehmungsweisen wider, zeigt in seiner Auswahl westliche Gefühle and Vorurteile zu Beginn eines neuen Jahrhunderts.
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